Etwa 70 km südlich von Manzini liegt in der Buschregion die staatliche Sikhandza Bantfu Grundschule. Hier wurden bis 2017 in vier Klassenräumen 132 Kinder in den ersten Jahrgängen unterrichtet. Aus Raummangel besuchten Schüler der fünften bis siebten Klassen eine weit entfernt liegende andere Grundschule. Dafür mussten sie täglich einen Fußweg von 10-17 km pro Strecke bewältigen.
Seit 2017 können nun alle Kinder der Gemeinde ortsnah unterrichtet werden: Die Schule wurde um drei neue Klassenräume, u.a. mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), erweitert. Die Umsetzung erfolgte in Zusammenarbeit mit MEDEA e.V. und der Caritas Swaziland. Zusätzlich wurde eine Küche mit Lagerraum sowie ein umzäunter Schulgarten gebaut.
Durch die Bepflanzung des 1ha großen eigenen Gartens mit Bananen, Avocado, Papaya, Mango und Litschi soll sich künftig die Nahrungsmittelversorgung der Kinder signifikant verbessern. Der eigene Brunnen bietet sauberes und klares Trinkwasser. Die Bewässerung des Schulgartens und der Betrieb der Küche sind damit sichergestellt.
Im Schulgarten erlernen die Schüler und Lehrer neben dem nachhaltigen Anbau von Nutzpflanzen, Pflanzenpflege, sparsamen Gebrauch von Samen und Ernten sowie die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung. Für die Lehrer finden hierfür eigene Lerneinheiten getrennt von den Schülern statt. Jede Klasse erhält ein eigenes Stück Garten von 30 x 30m zur Bewirtschaftung. Gemeinsam wird von den Schülern ein Pflanzkalender und von allen Beteiligten eine grundsätzliche Verwaltungsstrategie für den Schulgarten erarbeitet. Der Nahrungsmittelanbau im Schulgarten wird auch die Wirtschaftsstabilität der Schule stärken.
Bis zum April 2019 wurde die Sikhandza Bantfu Grundschule um folgende Gebäude mit Unterstützung des BMZ erweitert: Büro des Schulleiters, Lehrerzimmer, Bücherei/Leseraum, Computerraum, zwei Lehrerwohnungen. Mit der Neuerrichtung einer Sekundarstufe ging es 2019 weiter.
2019 wurde eine Highschool mit fünf Klassenzimmern und zehn Latrinen zur sanitären Versorgung gebaut. In den Klassenzimmern werden die in Eswatini vorgesehenen fünf Jahrgangsstufen in der Sekundarschulbildung unterrichtet. Darüber hinaus sollen in den Gebäuden außerhalb der Unterrichtszeiten Trainings mit den Schulkomitees stattfinden. Zusätzlich werden mit den zehn Latrinen die nötigen sanitären Anlagen installiert. Gesundes hygienisches Verhalten wird in Eswatini schon ab Grundschulniveau gelehrt. Mädchen und Jungen gehen auf getrennte Latrinen, um die Sicherheit der SchülerInnen zu gewährleisten. Insgesamt werden 300 neue Schulplätze geschaffen.
Ende 2020 wurden die vier Highschool Klassenräume und ein naturwissenschaftliches Labor fertiggestellt. Alle Projekte wurden mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung und des Tatort-Vereins umgesetzt. Voraussichtlich werden die Arbeiten bis Mitte 2021 - verzögert durch die Corona Pandemie - abgeschlossen sein.