Die Erziehung an der Grundschule in den Klassen 2-8 im Frauendorf vermittelt Gleichberechtigung. Die Mädchen erfahren eine zusätzliche Stärkung ihres Selbstbewusstseins, wenn sie von den Jungen als gleichberechtigt behandelt werden.
Die Jungen fangen an, ihre Schwestern zu beschützen und sprechen sich in den Familien gemeinsam mit den Mädchen gegen Genitalverstümmelung aus.
Als junge Männer werden sie keine Frauen heiraten wollen, die genitalverstümmelt wurden; sie wollen gesunde Frauen heiraten. Als zukünftige Väter von Mädchen werden sie nicht zulassen, dass ihre Töchter beschnitten werden. Damit wäre der Teufelskreis dieses schädlichen traditionellen Rituals endgültig durchbrochen.
Schon jetzt hält die Umoja Muehlbauer Academy den 4. Rang unter allen Schulen des Samburu East Sub County – Schuldistriktes und erfreut sich größter Beliebtheit bei Eltern und Kindern.
Mit Hilfe des Freundeskreis Umoja e.V. können Patenschaften für die Schulzeit eines Mädchens aus mittelosen Familien übernommen werden, wenn die Eltern den Verzicht auf Genitalverstümmelung an ihren Töchtern durch einen schriftlichen Vertrag erklären.
Im Juli 2012 wurde Rebecca Lolosoli von einem deutschen Unternehmen beim Bau der dorfeigenen Grundschule unterstützt, die im Mai 2014 eröffnet werden konnte. Diese Schule erhielt von der kenianischen Schulbehörde die Zertifizierung als Privatschule.
Durch Unterstützung des Tatort-Vereins in Kooperation mit dem Freundeskreis Umoja e.V. konnte die Schule im Jahr 2019 um vier Klassenräume, eine Küche und ein Lehrerzimmer erweitert werden. Die dafür erforderlichen Mittel über 97.0000 Euro wurden beim BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) beantragt und bewilligt. Der erforderliche Eigenanteil von 25% wurde vom Tatort-Verein und dem Freundeskreis Umoja e.V. durch die Unterstützung großzügiger Spender zu gleichen Teilen aufgebracht.
In nur einem halben Jahr, konnte das Projekt mit Hilfe vieler einheimischer Helfer erfolgreich umgesetzt werden. Den kompletten Bericht zum Baufortschritt mit vielen Fotos finden sie hier.
Am 8. Januar 2020 wurde der neue Schultrakt offiziell in Anwesenheit der Geschäftsführerin des Tatort-Vereins, Ulrike Thönniges, dem Direktor des Bildungsministeriums Samburu Ost, Bernard Nduati Kinuthia und vielen weiteren geladenen Gästen eröffnet.
Der Ausbau der sanitären Infrastruktur stand dringend an, um den Schulbetrieb auch bei steigenden Schüler*innenzahlen unter adäquaten Hygienestandards zu gewährleisten. Gerade den Mädchen soll während der Schulzeiten ein sicherer Zugang zu sanitären Anlagen ermöglicht werden, wo sie insbesondere während der Menstruation hygienische Bedingungen und die nötige Privatsphäre finden. Dazu ist ein Aus- und Anbau der vorhandenen Toilettenanlagen dringend erforderlich. Die Förderung von gesundheitlicher Aufklärung und verbesserter Hygiene für Mädchen und Frauen ist konsequente Begleitmaßnahme. Die Mädchentoiletten sollen eine saubere und angenehme Umgebung bieten!
Das Projekt wurde von der UUWG, dem Freundeskreis Umoja und dem Tatort-Verein gemeinsam entwickelt, wobei der lokale Partner das Vorhaben anstieß und den Bedarf identifizierte.
Die Blocks für Lehrer, Jungen und Mädchen sind voneinander separiert. Die Mädchentoiletten sind nahe am Schulgebäude. Dies gewährleistet mehr Privatsphäre und Sicherheit für die Mädchen, da Jungen den Mädchenbereich meiden sollten. Außerdem sollte der Block für Mädchen so nah wie möglich an der Schule sein, um den Bereich unter Kontrolle von Lehrern und Personal zu halten.
Die Erweiterung der Toilettenanlagen erfolgte durch
Während der Bauphase erfolgen Kontrollen und Prüfungen durch den Architekten und den staatlichen Qualitätsbeauftragten der lokalen Behörde.
Seit Februar 2021 können -dank großzügiger Spenden- nun Schulbusse eingesetzt werden. Sie sind ein große Erleichterung für die Kinder, die teilweise kilometerlange Fußmärsche durch unwegsames Gelände oder an vielbefahrene Hauptstraßen bewältigen mussten. Die Busse ermöglichen nun auch Kindern aus entfernten Busch-Siedlungen einen Schulbesuch in Umoja.
Mit der Beurer-Stiftung aus Ulm konnte einen Sponsor für die Unterhaltskosten der Busse gewonnen werden, somit können die Eltern für 6 Monate von der Zahlung der Transportkosten befreit werden.
Die Erreichbarkeit der Schule und Sicherheit auf dem Schulweg ist ein maßgebliches Kriterium bei der Entscheidung der Familien, ob ein Kind zur Schule gehen kann.